Weniger Beschäftigte bei den erneuerbaren Energien. Das Ende des Booms?
Geschrieben von Sabine Walter , May 26, 2014
Gegenüber dem Jahr 2012 verringerten sich im Jahr 2013 die Beschäftigungszahlen bei den erneuerbaren Energien um über 7%. Hat der Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) in Deutschland noch Wachstums- und Arbeitsplatzeffekte? Woher resultiert dieser Einbruch und wie geht es weiter?
Die erneuerbaren Energien müssen als wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland angesehen werden. Im Jahr 2013 wurden knapp über 370.000 Menschen in den erneuerbaren Energien beschäftigt. Allerdings wurden gegenüber dem Vorjahr 28.400 Menschen weniger beschäftigt. Es ist davon auszugehen, dass durch das verhaltene Vorgehen der Bundesregierung in diesem Jahr ebenfalls Arbeitsplätze abgebaut werden. Ist das Strohfeuer durch die Reduzierung der Förderungen erloschen?
Durch die im Koalitionsvertrag vereinbarte Ausbauziele für die erneuerbaren Energien - auf einen Anteil von 40- 45 % im Jahre 2025 und von 55- 60 % im Jahr 2035 können neue Impulse für den Beschäftigungsmarkt gesetzt werden. Aus den letzten Jahren gelernt, soll sich nun auf kostengünstige Technologien konzentriert werden. Ein Überhitzen des Marktes, so wie zuletzt in der Photovoltaikbranche soll vermieden werden. So ist hier auch der größte Einbruch von fast 50% des Beschäftigungsniveaus zu verzeichnen.
Im Bereich der Windbranche, konnte dagegen im gleichen Zeitraum ein Zuwachs von 16.000 Beschäftigten verzeichnet werden. Festzuhalten wäre, dass im Jahr 2012 gegenüber 2011 ebenfalls eine Reduktion der Arbeitnehmer im Bereich der erneuerbaren Energien erfolgte. Zwar lag der damalige Arbeitsplatzverlust bei nur einem Prozent aber die Tendenz über die letzten zwei Jahre ist abwärts gerichtet.
Beschäftigung durch Investitionen (einschl. Export) | Beschäftigung durch Wartung & Betrieb | Beschäftigung durch Brenn-/ Kraftstoff- bereitstellung |
Beschäftigung Gesamt 2013 |
Beschäftigung Gesamt 2012 |
|
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Wind onshore |
100.800 | 18.200 | 119.000 | 104.000 | |
Wind offshore |
17.500 | 1.300 | 18.800 | 17.800 | |
Photovoltaik | 45.100 | 10.900 | 56.000 | 100.300 | |
Solarthermie | 10.100 | 1.300 | 11.400 | 12.200 | |
Solarthermische Kraftwerke |
1.100 | 1.100 | 1.400 | ||
Wasserkraft | 8.300 | 4.800 | 13.100 | 12.900 | |
Tiefengeothermie | 1.300 | 200 | 1.500 | 1.400 | |
oberflächennahe Geothermie |
13.300 | 2.500 | 15.800 | 15.000 | |
Biogas | 17.200 | 11.800 | 20.200 | 49.200 | 50.400 |
Biomasse Kleinanlagen |
10.100 | 3.900 | 14.600 | 28.600 | 28.800 |
Biomasse Heiz-/ Krafwerke |
6.000 | 8.600 | 8.400 | 23.000 | 22.900 |
Summe | 230.800 | 63.500 | 68.800 | 363.100 | 392.500 |
öffenlich geförderte Forschung/Verwaltung | 8.300 | 7.300 | |||
Summe | 371.400 | 399.800 | |||
Veränderung % | -7,10 |
Die jetzt veröffentlichten Zahlen sind das Ergebnis eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsvorhabens der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS; Projektleitung), des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) sowie der Prognos AG.
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