Erdgas ist im Neubau die Nummer Eins
Geschrieben von Sabine Walter,
Erdgas bleibt Nummer eins bei den Heizungssystemen in Deutschland. Fast die Hälfte aller Wohnungsneubauten (49,4 Prozent) wurde im ersten Halbjahr 2014 mit einer Erdgasheizung ausgestattet. Auch im Gebäudebestand ist Erdgas weiterhin beliebt: Die überwiegende Mehrheit (49,2 Prozent) der insgesamt 40,8 Millionen Wohnungen wurden in 2013 mit Erdgas beheizt.
Das teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf Basis vorläufiger Zahlen heute zum Auftakt der gasfachlichen Aussprachetagung (gat) 2014 in Karlsruhe mit. "Damit bestätigen sich erneut Studien-Ergebnisse, wonach Erdgas bei den Kunden sowohl ein gutes Preis- als auch ein gutes Umweltimage hat", sagte Anke Tuschek, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Mit Blick auf die aktuellen Diskussionen zur Versorgungssicherheit betonte Tuschek: "Erdgas ist und bleibt ein sicherer Energieträger. Seit vielen Jahrzehnten haben wir in Deutschland eine sichere und leistungsfähige Gasversorgung. Auch für den kommenden Winter sind wir sehr gut gerüstet. Die Erdgas-Versorgung basiert auf vier zentralen Säulen: Diversifizierte Importquellen und Transportwege, liquide Handelsmärkte, hohe Speicherkapazitäten sowie die heimische Erdgas-Förderung. Dies hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten bewährt."
Kritisch sehe die Gaswirtschaft Forderungen nach einer staatlichen Erdgasreserve. "Die deutsche Gaswirtschaft hat in den vergangenen Jahren in privatwirtschaftlicher Initiative die viertgrößten Erdgas-Speicherkapazitäten der Welt aufgebaut. Eine staatliche Reserve wäre ein massiver Eingriff in den bestehenden Markt und würde funktionierende marktwirtschaftliche Strukturen schwächen, anstatt diese zu stärken." Eine strategische Erdgasreserve könne die Wettbewerbsposition deutscher Speicherbetreiber im europäischen Speicherwettbewerb beeinflussen. Zudem sei die Etablierung einer zusätzlichen strategischen Erdgasreserve teuer und wesentlich kostenintensiver als die Erdölbevorratung.
Tuschek nahm zudem die erheblichen Veränderungen ins Blickfeld, die sich für den Gasmarkt durch die Energiewende und den geänderten Ordnungsrahmen ergeben. "Der BDEW analysiert derzeit die bestehenden Strukturen des Geschäftsfeldes Gas im Hinblick auf die anstehenden Herausforderungen und erarbeitet Vorschläge für die erforderliche Weiterentwicklung des Gasmarktes. Das Gesamtprojekt umfasst dabei auch die Einschätzung von Entwicklungspotenzialen des Produktes Erdgas. Erste Ergebnisse wird der BDEW Anfang Dezember dieses Jahres vorstellen."
Bei der Energiewende und den CO2-Einsparzielen müssten der Wärmemarkt und die Potenziale des Energieträgers Erdgas beispielsweise auch im Bereich Mobilität habe, stärker in den Fokus rücken. Im Wärmemarkt sollte eine Orientierung an der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen, zum Beispiel über die CO2-Vermeidungskosten, erfolgen. "Erdgassystemlösungen bieten sichere und bezahlbare Techniken, die schon heute einen wesentlichen Beitrag zur sozialverträglichen Modernisierung im Heizungsbestand leisten." Um die CO2-Vermeidungspotenziale im Wärmemarkt möglichst kosteneffizient erreichen zu können, müssten die Rahmenbedingungen technologieoffen und energieträgerneutral gestaltet werden, so Tuschek.
Die aktuellen BDEW-Zahlen zur Entwicklung der Heizenergien in den Bereichen Neubau und Bestand im Einzelnen:
Insgesamt wurde im ersten Halbjahr 2014 der Bau von 118.786 neu zu errichtenden Wohnungen genehmigt. Während der überwiegende Teil der Bauherren auf Erdgas setzt, ist der Anteil von Wärmepumpen leicht zurück gegangen und liegt bei 20,3 Prozent, gefolgt von Fernwärme mit 20,1 Prozent. Die verbleibenden Anteile entfielen auf Holz- und Pellet-Heizungen (6,8 Prozent), Heizöl (0,7 Prozent), Biogas (0,6 Prozent) sowie Stromheizungen (0,5 Prozent).
Im Gebäudebestand wird neben der überwiegenden Nutzung von Erdgas in 12,9 Prozent aller Wohnungen mit Fernwärme geheizt, während Heizöl in 28,8 Prozent aller Wohnungen für Wärme sorgt. Nachtspeicher und Wärmepumpen lieferte für 6,1 Prozent der Wohnungen Heizenergie.
Quelle: Rede von Anke Tuschek, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung
Mit Blick auf die aktuellen Diskussionen zur Versorgungssicherheit betonte Tuschek: "Erdgas ist und bleibt ein sicherer Energieträger. Seit vielen Jahrzehnten haben wir in Deutschland eine sichere und leistungsfähige Gasversorgung. Auch für den kommenden Winter sind wir sehr gut gerüstet. Die Erdgas-Versorgung basiert auf vier zentralen Säulen: Diversifizierte Importquellen und Transportwege, liquide Handelsmärkte, hohe Speicherkapazitäten sowie die heimische Erdgas-Förderung. Dies hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten bewährt."
Kritisch sehe die Gaswirtschaft Forderungen nach einer staatlichen Erdgasreserve. "Die deutsche Gaswirtschaft hat in den vergangenen Jahren in privatwirtschaftlicher Initiative die viertgrößten Erdgas-Speicherkapazitäten der Welt aufgebaut. Eine staatliche Reserve wäre ein massiver Eingriff in den bestehenden Markt und würde funktionierende marktwirtschaftliche Strukturen schwächen, anstatt diese zu stärken." Eine strategische Erdgasreserve könne die Wettbewerbsposition deutscher Speicherbetreiber im europäischen Speicherwettbewerb beeinflussen. Zudem sei die Etablierung einer zusätzlichen strategischen Erdgasreserve teuer und wesentlich kostenintensiver als die Erdölbevorratung.
Tuschek nahm zudem die erheblichen Veränderungen ins Blickfeld, die sich für den Gasmarkt durch die Energiewende und den geänderten Ordnungsrahmen ergeben. "Der BDEW analysiert derzeit die bestehenden Strukturen des Geschäftsfeldes Gas im Hinblick auf die anstehenden Herausforderungen und erarbeitet Vorschläge für die erforderliche Weiterentwicklung des Gasmarktes. Das Gesamtprojekt umfasst dabei auch die Einschätzung von Entwicklungspotenzialen des Produktes Erdgas. Erste Ergebnisse wird der BDEW Anfang Dezember dieses Jahres vorstellen."
Bei der Energiewende und den CO2-Einsparzielen müssten der Wärmemarkt und die Potenziale des Energieträgers Erdgas beispielsweise auch im Bereich Mobilität habe, stärker in den Fokus rücken. Im Wärmemarkt sollte eine Orientierung an der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen, zum Beispiel über die CO2-Vermeidungskosten, erfolgen. "Erdgassystemlösungen bieten sichere und bezahlbare Techniken, die schon heute einen wesentlichen Beitrag zur sozialverträglichen Modernisierung im Heizungsbestand leisten." Um die CO2-Vermeidungspotenziale im Wärmemarkt möglichst kosteneffizient erreichen zu können, müssten die Rahmenbedingungen technologieoffen und energieträgerneutral gestaltet werden, so Tuschek.
Die aktuellen BDEW-Zahlen zur Entwicklung der Heizenergien in den Bereichen Neubau und Bestand im Einzelnen:
Insgesamt wurde im ersten Halbjahr 2014 der Bau von 118.786 neu zu errichtenden Wohnungen genehmigt. Während der überwiegende Teil der Bauherren auf Erdgas setzt, ist der Anteil von Wärmepumpen leicht zurück gegangen und liegt bei 20,3 Prozent, gefolgt von Fernwärme mit 20,1 Prozent. Die verbleibenden Anteile entfielen auf Holz- und Pellet-Heizungen (6,8 Prozent), Heizöl (0,7 Prozent), Biogas (0,6 Prozent) sowie Stromheizungen (0,5 Prozent).
Im Gebäudebestand wird neben der überwiegenden Nutzung von Erdgas in 12,9 Prozent aller Wohnungen mit Fernwärme geheizt, während Heizöl in 28,8 Prozent aller Wohnungen für Wärme sorgt. Nachtspeicher und Wärmepumpen lieferte für 6,1 Prozent der Wohnungen Heizenergie.
Quelle: Rede von Anke Tuschek, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung
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